Psychose - Blake Crouch


Vielen Dank an den Goldmann Verlag für dieses kostenlose Rezensionsexemplar.


Beschreibung: 

Wayward Pines, Idaho, eine idyllische Kleinstadt mitten im Nichts. Hier soll Secret-Service-Agent Ethan Burke zwei Vermisste aufspüren. Doch als er nach einem Verkehrsunfall im Krankenhaus des Ortes wieder zu sich kommt, ist seine eigentliche Mission sein geringstes Problem: All seine Sachen sind verschwunden, die Menschen um ihn herum verhalten sich äußerst merkwürdig, auf seine Fragen bekommt er nur ausweichende Antworten. Und als Ethan dann versucht, Wayward Pines zu verlassen, stößt er auf einen unüberwindbaren Zaun – und ein grauenvolles Geheimnis ...

Meine Meinung:

Blake Crouch hat in der Bloggergemeinschaft einen geradezu sagenumwobenen Status durch seinen Science-Fiction-Roman Dark Matter errungen, weshalb ich lange schon gespannt um seine Bücher herumgeschlichen bin. Und zwar wirklich sehr lange, da mich die Tatsache, dass sich seine Bücher häufig mit dem Thriller-Genre überschneiden, etwas abgeschreckt hat. Thriller sind mir häufig zu dramatisch und dennoch zu flach, klischeebeladen und oberflächlich, und in dieser Hinsicht war das auch so ziemlich der einzige Punkt, der mir an dem Buch nicht gefallen hat. 

Aber fangen wir von vorn an: Crouch zeigt uns ein Städtchen, das zugleich ein Träumten wie auch ein Albtraum ist. Alles ist idyllisch und dennoch so falsch. An der Seite unseres Protagonisten fliegen wir durch die Seiten, die sich aufgrund der angespannten, mysteriösen Atmosphäre innerhalb eines minimalen Zeitraums inhalieren lassen. Es wirft Fragen auf, lässt einen rätseln und dennoch nicht drauf kommen, was hier eigentlich falsch läuft. Man hinterfragt alle Figuren, traut dem Protagonisten nicht mehr, nicht mal mehr sich selbst, während jede Seite in ihrem Grad an Absurdität steigt.

An sich ist der Roman also ein wahrer Pageturner und eine tolle Unterhaltung, jedoch steckt meiner Meinung nach kein grandioser, lebensverändernder oder nachhaltiger literarischer Anspruch in dem Buch, weder im Schreibstil noch in seinem philosophischen Anspruch. Viel mehr weist es nur wieder darauf hin, wie grausam und verstandesberaubt sich Menschen in einem Extremfall verhalten, aber trotz allem prahlte der Roman eher mit gehaltvollen Actionszenen als mit einem abgeklärten Denkanspruch. Dieses Potenzial lösen dann hoffentlich die Folgebände ein.


                                                                                                

Kommentare

Beliebte Posts