Das Versprechen der Jahre - Penny Vinzenzi
Vielen Dank an den Goldmann Verlag für dieses kostenlose Rezensionsexemplar! ♥
Hach ja, ich könnte hier noch seitenlang schwärmen, aber am besten werdet ihr mich doch verstehen, wenn ihr das Buch, beziehungsweise die Saga, einfach mal zur Hand nehmt. Ich freue mich schon unsagbar auf die Fortsetzung der Reihe und darauf meine Lieblingscharaktere weiter auf ihrer Reise des Lebens zu begleiten.
Wenn du, der das hier gerade liest, ein Fan von historischen Romanen bist, dann ist dies ein absolutes Muss! Wenn nicht ... ja, dann erst recht!
Preis: 12,00 €
Seitenanzahl: 640
Reihe: Die Lytton-Saga
Erscheinungsdatum: 19. März 2017
Verlag: Goldmann
Originaltitel: No Angel
Seitenanzahl: 640
Reihe: Die Lytton-Saga
Erscheinungsdatum: 19. März 2017
Verlag: Goldmann
Originaltitel: No Angel
Beschreibung:
London 1904: Lady Celia Lytton betört die englische Society mit ihrer Intelligenz und Schönheit zugleich. Sie ist die perfekte Gastgeberin, veröffentlicht im eigenen Verlag einen Bestseller nach dem anderen und genießt ihr junges Familienglück – ein privilegiertes Leben. Doch dramatische Ereignisse kündigen sich an, und als ihr Mann Oliver in den Krieg eingezogen wird, können die Lyttons nicht mehr die Augen vor der Realität verschließen. Die makellose Fassade bekommt erste Risse, und Celia beginnt zu verstehen, dass sie einen Preis zahlen muss, für die Entscheidungen, die sie getroffen hat, und die Geheimnisse, die sie bewahrt …
Meine Meinung:
Wie ihr wahrscheinlich wisst, wenn ihr meinen Blog schon etwas länger verfolgt, bin ich nicht der größte Leser und Verfechter historischer Romane - tja, das ist nach diesem Buch definitiv Geschichte! Denn der Auftakt der Lytton-Saga hat mich unglaublich gepackt und ins England des neunzehnten Jahrhunderts entführt, wo ich nicht nur eine Familie mit all ihren verschiedenen Charakteren lieben gelernt habe, sondern mich auch gleichzeitig in dem tollen Setting verloren habe.
Aber fangen wir mal von ganz vorn an, und zwar beim Cover. Dieses überzeugt nicht nur, weil es total treffend das damalige London sondern zusätzlich auch noch unsere Protagonistin Celia Lytton zeigt. Insgesamt wirkt es absolut harmonisch und lässt sich definitiv als Blickfang ausschreiben!
Auch die innere Aufmachung ist sehr bedacht, denn sowohl die ersten Seiten des Buches als auch die Klappenbroschur selbst werden von einem übersichtlichen, gut strukturierten Personenverzeichnis geziert. Ich persönlich hätte es nicht wirklich gebraucht, weil sich die Charaktere und deren Wesen echt in mein Hirn gebrannt haben, aber für den ein oder anderen dürfte dies sehr nützlich sein.
Ins Hirn gebrannt? Sehr positiv klingt das nicht, was? Ist es aber! Wir haben in dieser Geschichte definitiv ein paar mehr Protagonisten als in anderen Büchern, aber, Leute, jeder Einzelne von ihnen ist so interessant und einmalig! Ich verspreche euch, ihr werdet sicher nicht durcheinander kommen, da sich einer von dem anderen komplett unterscheidet. Außerdem hat diese Geschichte eine der interessantesten Konstellationen, von denen ich je gelesen habe und in genau dieser Entwicklung ist der Roman besser als jede Castingshow.
Mein absoluter Liebling war vor allem Celia. Für mich war sie so eine starke, standhafte und selbstbewusste Frau, die aber trotzdem weiß, wo die Grenzen liegen. Gleichzeitig ist sie so greifbar und verhält sich so menschlich, kämpft mit Problemen, die jeder andere Mensch auf dieser Welt auch kennt, und übertrifft sich in deren Lösung aber immer und immer wieder.
Auch Barty, Celias "Adoptivtochter", und Giles, ihr leiblicher Sohn, haben es mir total angetan. Die beiden erleben wir von ihrer Geburt an bis ins jugendliche Alter. Vor allem mit diesen beiden konnte ich mich total identifizieren.
Hierzu kann ich auch nur noch einmal betonen, wie individuell jede Figur dieses Buches für sich selbst ist, und aus diesem Grund wird auch jeder noch so unterschiedliche Leser seinen persönlichen Favorit auserkoren können - ob LM oder Oliver oder die Zwillinge oder Robert oder, oder, oder ... Toll sind sowieso alle auf ihre Art!
Gekürt wird diese Meisterleistung nur noch von Penny Vinzenzis großartigem Schreibstil. Ich gebe zwar zu, dass ich mich erstmal an diesen gewöhnen musste, da er auf den ersten Seiten doch etwas distanziert und fast schon emotionslos wirkte. Sobald man aber einmal umgeschalten und sich auf diesen eingestellt hat, realisiert man doch, dass diese Weise, die Geschichte zu erzählen, eine tolle und bedachte Wahl der Autorin war.
Vertraut mir bei dieser Sache, ich selbst weiß ja auch, wie es ist, denn ich hasse den auktorialen Erzähler normalerweise. Tiefster Hass - glaubt mir. Aber hier war dieser die Krönung der Geschichte, der Deckel auf den Topf, die Faust aufs Auge.
Gleichzeitig sind die Perspektivensprünge, die zwar innerhalb der Kapitel stattfanden, aber durch Absätze gut visualisiert wurden, so gekonnt und unglaublich gut gelungen. Man gleitet geradezu von einer Person zur nächsten, da diese durch ein Thema oder ein Geschehnis verknüpft und verbunden werden, sodass man sich keineswegs aus der Geschichte geworfen fühlt.
Dies alles hat im Endeffekt so eine Sogwirkung, dass man beim Lesen alles vergisst. Ich bin eigentlich oft schnell abgelenkt, aber wenn ich das Buch einmal in der Hand hatte, waren mir alle menschlichen Bedürfnisse vollkommen egal. Ich habe nur gelesen, gelesen, gelesen und schwups ... schon waren wieder hundert Seiten passé. Dadurch sollte man sich auch nicht von der doch stattlichen Seitenzahl abschrecken lassen, im Grunde will man doch immer und immer mehr von der Geschichte. Während auch in jedem Kapitel unglaublich viel passiert, bleibt nichts ungeklärt oder irrelevant für den weiteren Verlauf der Geschichte. Ein Ereignis führt hier zum nächsten, wobei nichts unbedeutend bleibt.
Ein weiterer toller Faktor ist die gleichzeitige Verknüpfung historischer Ereignisse wie dem zweiten Weltkrieg oder der Wirtschaftskrise. Alles wirkte sehr gut recherchiert und total glaubhaft! Und weil das ja noch nicht genügt, hat der Roman eine weitere Verflechtung, die uns Bücherwürmern nur gefallen kann: das Verlagswesen der Lyttons, in das uns ein Einblick gewährt wird.
Fazit:
Wenn du, der das hier gerade liest, ein Fan von historischen Romanen bist, dann ist dies ein absolutes Muss! Wenn nicht ... ja, dann erst recht!
5 von 5 Sternen
★★★★★
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