Das kalte Reich des Silbers - Naomi Novik
Vielen Dank an den cbj Verlag für dieses kostenlose Rezensionsexemplar! ♥
Preis: 18,00 € (Gebundene Ausgabe) | 11,99 € (eBook)
Seitenanzahl: 576
Erscheinungsdatum: 4. März 2019
Verlag: cbj
Originaltitel: Spinning Silver
Beschreibung:
Mirjem ist die Tochter eines gutherzigen Pfandleihers, der es nicht über sich bringt, Schulden einzutreiben. Als die Familie deshalb bittere Armut leidet, tritt Mirjem an die Stelle ihres Vaters. Unnachgiebig fordert sie zurück, was ihr zusteht. Sie ist erfolgreich, und bald heißt es, sie könne Silber zu Gold machen. Die Kunde davon dringt bis tief in die Wälder, zum gefürchteten Volk der Staryk – magische Wesen, die mehr aus Eis bestehen als aus Fleisch und Blut. Der König der Staryk entführt sie in sein Reich. Dort soll sie für ihn Silber zu Gold machen. Tut sie das nicht, wird der Staryk sie töten. Doch gleichzeitig versinkt die Menschheit nun in Kälte …
Meine Meinung:
Meine Meinung:
Pünktlich zum Erscheinungstermin kann ich euch heute eine Lobrede zu einer magischen, märchenhaften Geschichte halten, die mich von der ersten Seite an gefesselt hat. Vor wenigen Tagen ist das Buch bei mir angekommen, und nachdem ich es ausgepackt habe, bin ich nicht mehr aus dem Staunen herausgekommen. Ich muss ja sagen, dass ich schon ein großer Fan des englischsprachigen Covers bin, aber Halleluja - die deutsche Aufgabe hat selbst dieses getoppt! Dieses Buch wurde wahnsinnig schön und gleichzeitig auch noch total passend gestaltet. Nicht nur das Cover überzeugt mit seiner schlichten Schönheit und tollen Glanzeffekten, ebenso überzeugend geht es unter dem Schutzumschlag weiter. Das Buch selbst ist grau wie silber, aber sobald man es aufklappt, scheint einem ein goldener Glanz entgegen. Und das nicht umsonst, denn Silber und Gold sind wichtige Aspekte, die in der Geschichte eine Rolle spielen, wie wir noch sehen werden!
Als ich dann mit heruntergeklappter Kinnlade das Buch bestaunte, konnte ich mich auch nicht zurückhalten, gleich ein bisschen reinzulesen, bevor ich es auf meinen "Bald lesen"-Stapel legen würde. Sofort fesselte mich Naomi Noviks kühler, aber magischer Schreibstil und zog mich mit in eine Welt, die irgendwo zwischen Urban und High Fantasy angesiedelt ist. Unter anderem wird von Juden und auch dem Zaren gesprochen, was erstmal auf unsere von Russland inspirierte Welt schließen lässt, aber trotzdem wirkt alles an dem Leben, das Mirjem uns vorstellt, viel zu fremd und zauberhaft, um ein Teil unserer Erde zu sein. Es gibt eine geheimnisvolle und nicht ungefährliche Straße, auf der die sogenannten Staryk durch die menschliche Welt ziehen und Dörfer überfallen. Es gibt Bäume, die die Seele gestorbener Menschen in sich aufnehmen, oder auch Schmuck, der alle Leute in seinen Bann zieht, sobald man ihn anlegt.
Ich wollte wirklich nur zwei oder drei Seiten lesen, und das Buch dann erstmal zur Seite legen, um vorher Bücher zu lesen, die schon länger hier liegen. Aber glaubt ihr, dass ich das geschafft habe? Dieses Buch hat mich den restlichen Tag über gedanklich so vereinnahmt, dass ich nicht anders konnte, als es direkt weiterzulesen. Ich bin regelrecht durch die Seiten geflogen, habe sie absorbiert und das Buch weggeatmet. Ein Hoch auf dieses Worldbuilding und das Magiesystem. Ich konnte und wollte es nicht zur Seite legen, obwohl ich noch so viel auf meiner eigentlichen To Do-Liste stehen hatte. Vor allem der Beginn des Buches hat mich unheimlich an "Das Reich der sieben Höfe" von Sarah J. Maas erinnert, was ein wirklich großes Kompliment meinerseits ist, da ich das Buch einfach liebe!
Erzählt wird die Geschichte aus vielen abwechselnden Perspektiven, was mich anfangs ein wenig verwirrt hat, da die Abschnitte und häufig gleichzeitigen Perspektivenwechsel nicht mit der Figur ausgeschrieben sind, deren Sicht wir jetzt verfolgen. Nichtsdestotrotz hat es mir sehr gut gefallen, erstmal herausfinden zu müssen, welchen Charakter man gerade aus dem Ich-Erzähler sprechen hört. Außerdem lässt sich das im Laufe der Geschichte immer einfacher entziffern, da die Autorin es sehr gut gemeistert hat, ihren Figuren eine eigene Sprecherstimme zu geben. Anhand der Wortwohl, der Satzstruktur und natürlich dem Kontext lässt sich nach einem kurzen Kennlernprozess schnell sagen, aus wessen Perspektive man gerade liest. Ich muss auch wirklich sagen, dass mich jede einzige faszinieren und fesseln konnte. Oft habe ich in solchen Büchern immer Erzählstränge, die ich lieber verfolge, als die von anderen. Hier war das aber völlig ausgeglichen, weil jeder Charakter das gewisse Etwas hatte, das der Geschichte vollends Spannung geben konnte.
Das liegt größtenteils auch daran, dass ich einfach alle Figuren in unserer Rumpelstilzchen-Nacherzählung sehr spannend fand. Vor allem Mirjem selbst hat sich in mein Herz geschlichen. Sie ist eine totale Powerfrau, hat Mut und Selbstbewusstsein, was ich sehr an ihr geschätzt habe. Aber auch Wanda, die die zweitgrößte Rolle im Buch spielt, ist so eine liebenswerte und gutmütige Seele, die ich jetzt sehr missen werde.
Sehr besonders waren auch die nur zart angehauchten Liebesgeschichten, die erst auf den letzten Seiten zum Tragen kommen. Diesbezüglich sollte sich jeder, der auf Lovestories in Büchern besteht, darauf gefasst machen, dass diese tatsächlich nur sehr fein in die Geschichte eingewoben sind, und man bis auf eine Prise des Kribbelns erstmal nicht so viel zu spüren kommt. Aber lasst mich so viel sagen ... Das Ende hat mich zum Schmelzen gebracht. Ich war so gerührt, dass ich eine richtige Gänsehaut bekommen habe. Einfach perfekt.
Nur in der Mitte des Buches hatte ich kurzzeitig das Gefühl, dass wenige Handlungen irgendwie nicht ganz authentisch erzählt wurden. Hin und wieder hatte ich auch kleine Probleme dabei, überhaupt zu durchschauen, wie die Charaktere jetzt diese und jene Wirkung erzielt haben. Ich bin mir auch im Nachhinein noch nicht ganz sicher, ob ich in dem Fall einfach entsprechende Passagen überlesen habe oder zu schwer von Begriff war, um zu verstehen, was gerade abging. An sich konnte mich die Geschichte aber total überzeugen und hat mich dazu motiviert noch viel, viel, viel mehr von der Autorin lesen zu wollen.
Fazit:
Eine absolute Empfehlung an alle Liebhaber der Das Reich der sieben Höfe-Reihe, auch wenn sich diese Geschichte erstmal nicht allzu sehr auf die Liebesgeschichte konzentriert. Eine tolle Rumpelstilzchen-Nacherzählung mit einem faszinierenden, magischen Worldbuilding und einem märchenhaften Schreibstil.
Eine absolute Empfehlung an alle Liebhaber der Das Reich der sieben Höfe-Reihe, auch wenn sich diese Geschichte erstmal nicht allzu sehr auf die Liebesgeschichte konzentriert. Eine tolle Rumpelstilzchen-Nacherzählung mit einem faszinierenden, magischen Worldbuilding und einem märchenhaften Schreibstil.
4,5 von 5 Sternen
★★★★★☆
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