Der Zauber der verlorenen Dinge - Moïra Fowley-Doyle


Vielen Dank an den cbj Verlag für dieses kostenlose Rezensionsexemplar! ♥ 

Preis: 17,00 € (Gebundene Ausgabe) | 13,99 € (eBook)
Seitenanzahl: 368
Erscheinungsdatum: 30. September 2019
Verlag: cbj
Originaltitel: Spellbook for the Lost and Found

Beschreibung: 
Wer nicht verloren geht, kann nie gefunden werden
In einer stürmischen Sommernacht beginnen Olive und ihre beste Freundin Rose plötzlich Dinge zu verlieren. Es beginnt mit einfachen Dingen wie Haarspangen und Schmuck, aber bald wird klar, dass Rose etwas viel Bedeutenderes verloren hat – über das sie nicht redet. Dann trifft Olive drei mysteriöse Fremde: Ivy, Hazel und Rowan. Wie Rose haben sie einen Verlust zu beklagen und ein Geheimnis zu verbergen. Als sie ein altes Notizbuch mit Zaubersprüchen entdecken, meinen sie, damit alles wieder in Ordnung bringen zu können. Stattdessen entdecken sie Geheimnisse, die nie entdeckt werden sollten …


Meine Meinung:

Was soll ich sagen ... Vor drei Tagen habe ich dieses Buch begonnen, und in gerade mal drei Sitzungen komplett durchgesuchtet. Diese Geschichte hat mich mit ihrer düsteren und mysteriösen Art völlig gepackt, gefesselt und nicht mehr losgelassen, und ich habe jede einzelne Sekunde geliebt! 

Schon als ich vor einiger Zeit über den Klappentext des englischen Originals gestolpert bin, war ich unglaublich fasziniert von der Prämisse, die das Buch bereithält. Als ich dann zum zweiten Mal - war es Zufall oder Schicksal? - auf das Buch in deutscher Übersetzung gestoßen bin, war ich hin und weg! Schon das englische Cover fand ich wunderschön, aber die deutschen Coverdesigner haben einfach alles getoppt! Dieses Buchcover ist wirklich ein Meisterwerk und könnte die düstere und zugleich zauberhafte Geschichte nicht besser einfangen. 

Die Geschichte würde ich ins Genre des magischen Realismus einordnen. Derartige Romane habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr gelesen. Wahrscheinlich liegt das daran, dass die Blütezeit des Genres vor einigen Jahren am Boomen war und dann langsam aber sicher abgeflaut ist. Umso mehr freue ich mich darüber, dass mal wieder ein Buch erschienen ist, das dem Genre alle Ehre macht, denn - Halleluja! - hat mir dieser Roman Lust auf mehr gemacht! 
Insgesamt begleiten wir eine Gruppe von sehr außergewöhnlichen Teenagern, deren Wege sich im Laufe der Geschichte kreuzen ... oder überlappen, je nachdem, wie man es nimmt. Die Gruppendynamik fand ich unglaublich spannend, weil jeder Einzelne für sich etwas ganz Besonderes war. Da wäre beispielsweise die etwas pummelige Olive, die ein Hörgerät trägt und eines der größten Herzen aller Zeiten in ihrer Brust sitzen hat; ihre beste Freundin Rose, mit indischen Wurzeln und Feuer in den Adern; oder auch die Zwillinge, die aus einem instabilen Elternhaus ausgerissen sind und nun in einem leerstehenden Haus in einem geisterstadtartigen Viertel hausen. Jeder von ihnen war total dreidimensional gezeichnet, hatte seine guten und seine schlechten Seiten, was die Interaktionen untereinander absolut faszinierend gemacht hat. Jeden von ihnen habe ich auf eine eigene Art und Weise lieb gewonnen.

Auch der Plot war einfach magisch. Es war wirklich wie ein Sog - man konnte einfach nicht aufhören zu lesen, weil man immer wissen wollte, was es mit den merkwürdigen Verlusten und Funden in der Stadt auf sich hat. Lange ist es her, dass ich die Seiten eines Buches so schnell gelesen, ja, geradezu inhaliert habe, dass ich ganz erschrocken war, wenn ich mal wieder auf die Seitenzahl geschaut habe. Was? Schon wieder vierzig Seiten? Die Zeit in diesem Buch verging rasend schnell! Mir hat das Gedankenspiel, auf welche Arten Dinge oder auch Menschen verloren gehen/sein können, unheimlich gut gefallen. Die Autorin lässt hierbei sehr viel offen, wodurch man viel Raum für eigene Gedanken und Spekulationen hat, wovon ich ja ein großer Fan bin. Ich mag es, wenn mich Bücher über etwas grübeln lassen, worüber ich vorher noch nie nachgedacht habe. 

Die ganze Atmosphäre des Buches hat einfach perfekt in den Herbst gepasst. Es ist düster, schaurig, manchmal geradezu gruselig, aber die Figuren wärmen einen gleichzeitig von innen und bringen Licht ins Dunkle. Ich persönlich habe mir oft gedacht, dass das Buch auch wie ein Mix aus Stranger Things, Dark (beides von Netflix) und Blair Witch Project ist. Der geniale, zart poetische Schreibstil umrahmt das Gefühl des Buches auf eine hervorragende Weise und lässt einen die Handlung ganz klar und deutlich vor innerem Auge sehen. Insgesamt ein purer Genuss und eine absolute Empfehlung meinerseits! Ich brauche unbedingt mehr von der Autorin.


 5 von 5 Sternen
                                                                                                

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