Die Stürme der Zeit - Penny Vincenzi
Seitenanzahl: 816
Erscheinungsdatum: 21. Mai 2017
Reihe: Die Lytton Saga 2
Verlag: Goldmann
Reihe: Die Lytton Saga 2
Verlag: Goldmann
Originaltitel: Something Dangerous
Hierbei handelt es sich um einen zweiten Teil einer Reihe! Somit kann es also durchaus zu Spoilern zum ersten Teil kommen.
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Beschreibung:
Die Zwillinge Adele und Venetia Lytton genießen die Freiheit der goldenen Zwanziger in vollen Zügen. Wie einst ihre Mutter Celia verdrehen sie mit ihrer Schönheit, ihrem Charme und ihrem Selbstbewusstsein den Männern der Londoner und Pariser Society den Kopf. Das Leben scheint aus einer endlosen Abfolge von teuren Kleidern, Champagner und glamourösen Partys zu bestehen. Mit Stolz beobachten Celia und ihr Mann Oliver wie ihre Kinder erwachsen werden, und freuen sich über den anhaltenden Erfolg des Lytton-Verlags. Doch ein Schatten legt sich über Europa, der Zweite Weltkrieg kündigt sich an – und den Lyttons steht eine dramatische, alles verändernde Zeit bevor ...
Meine Meinung:
Könnte ich nur in Worte fassen, wie viel mir diese Reihe bedeutet, wie sehr ich diese Familie liebe und wie oft ich mir gewünscht habe, ein Teil dieser Dynastie zu sein - egal, welchen Schicksalsschlag diese erlebt ...
Es ist kein Geheimnis, dass ich schon den ersten Teil der Lytton Saga geliebt habe. Klar wird nun aber, dass dies sicher kein Glücksgriff war, sondern Penny Vincenzi eine Meisterin ihres Faches ist und mich als ihre Leserin voll am Haken hat.
Diese Frau schafft es einfach wie keine andere, Charaktere zu erschaffen, die unter die Haut gehen. Sie sind oft nicht die Vorbildlichsten, geschweige denn die Tapfersten oder Herausragendsten, aber die Autorin hat mir in ihren Büchern gezeigt, dass es gar nicht das ist, was ich brauche, um einen Protagonisten zu lieben und zu vergöttern. Es ist nur eine ordentliche Portion Menschlichkeit, die hier jeden Charakter, der noch so unterschiedlich von dem anderen ist, einmalig und unersetzbar macht.
Auch in diesem Buch hatte ich wieder das Gefühl, das Penny Vincenzi es geschafft hat, jedem Charakter, möge er noch so kurz ein Teil der Geschichte gewesen sein, Leben einzuhauchen. Hier ist nichts einfach nur schwarz oder weiß, jeder Charakter birgt ein verwobenes, miteinander verbundenes Geflecht aus guten und schlechten Eigenschaften, die ihm dem Leser ganz nah bringt und real macht. Hier kann jemand noch so negative Eigenschaften mit sich bringen, man gewinnt ihn trotzdem auf der Stelle lieb und wenn nicht, dann spätestens auf der zweiten Seite!
Ich muss auch nach diesem Teil der Reihe wieder sagen, dass ich es nicht über mich bringe, auch nur ein Fünkchen von Abneigung gegen einen der Charaktere zu hegen - es ist einfach unmöglich!
Wie schon im ersten Teil habe ich es genossen, die nächste Generation der Lyttons aufwachsen, lernen, lieben, lehren und leben zu sehen.
Schon auf der ersten Seite des Buches hatte ich ein Gefühl, wieder zuhause angekommen zu sein. Die wenigen Entwicklungen, die noch zwischen dem ersten und zweiten Teil geschehen sind, wurden von der Autorin erneut mit so viel Witz und Charme erzählt, dass mir ums Herz warm geworden ist.
Besonders vermisst habe ich den Schreibstil der Autorin: ihre tollen Überleitungen und Perspektivensprünge, den Spannungsaufbau durch kleine Cliffhanger und Teaser des auktorialen Erzählers oder den wahnsinnig gelungenen Aufbau einer englischen (oder in diesem Teil auch hin und wieder französischen) Atmosphäre. Sie schafft es einfach mich immer und immer wieder, voll und ganz fallen lassen zu können.
Auch bei der Handlung dieser Geschichte kann ich nicht meckern - und Leute, ich habe es wirklich versucht, auch nur den kleinsten Kritikpunkt zu finden. Ich habe überlegt und überlegt, mir regelrecht den Kopf zerbrochen, aber nein. Da ist nichts, was diese Story noch hätte besser machen können.
Eine Gemeinsamkeit zum vorigen Buch lässt sich schnell auffinden, denn auch hier drängt sich mal wieder ein Krieg ins Leben der Lyttons. Sofort ist mir dabei wieder aufgefallen, wie toll recherchiert alles war, und dass ich vor allem von diesem Aspekt unglaublich viel mitnehmen konnte, was ja wirklich nicht leicht ist bei der Masse an Stoff, die man schon in der Schule mitbekommt.
Dazu kam noch, dass man mal wieder gar keine Ahnung hatte, was einen in diesem Plot erwartet und vor allem nicht, welche Schicksalsschläge die Lyttons mal wieder einzustecken und zu verdauen haben. Wenn ich sage, dass mir dies unter die Haut gegangen ist, mich aus den Socken gehauen und mir hin und wieder das Herz gebrochen hat, dann, meine Freunde, ist das noch völlig untertrieben. Aber wie schon erwähnt, man kann einfach nicht beschreiben, was dieses Buch mit einem macht.
Ich kann diese Bücher einfach jedem ans Herz legen, der sich gern in längst vergangene Zeiten fallen lässt. Oder sich ein wenig für das historische Verlagswesen interessiert. Oder für England. Oder für auch nur irgendetwas auf dieser Welt, denn ich verspreche euch, diese Bücher sind für jeden etwas! Lasst euch von der Menge der Seiten nicht abschrecken, im Grunde vergehen sie doch leider viel zu schnell.
Fazit:
5 von 5 Sternen
★★★★★
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